Kernelemente der Lernplattform

Um ein kooperatives Online-Lernprojekt zu starten, bedarf es keines gewaltigen Werkzeugs, eine eLearning-Plattform (LMS – Learn Management System) bietet aber Kommunikations- und Informationswerkzeuge in einer kompakten Umgebung an.

Eine für das kooperative eLearning geeignete Lernplattform erfüllt eine Reihe von Mindestanforderungen:

• Diskussionsforen
  In diesen geben die TeilnehmerInnen ihre Beiträge ab, reagieren auf Fragestellungen, bearbeiten gemeinsam Themen und diskutieren miteinander. Hier ist auch der Ort, wo der Staff inhaltlich oder prozessbezogen interveniert.
  
  
• Präsentation der Lerninhalte
  Bereich, in dem die theoretischen Grundlagen erarbeitet werden. Je nach Art des Materials reichen Dateiablagesysteme (z. B. für Skripten, PowerPoint-Präsentationen, Flash-Movies etc.) oder sind ausgefeilte Einbindungsfunktionen notwendig (Aufbereitung in Lernlektionen, interaktive Lernmodule etc.). Die Möglichkeit Links und Literaturangaben zur Vertiefung anzugeben erweist sich als hilfreich.
  
  
• UserInnen-Tracking
  UserInnen-Tracking liefert einen Überblick über alle Aktivitäten der TeilnehmerInnen auf der Plattform. Das bezieht sich sowohl auf die „sichtbaren“ (Beiträge, Uploads etc.) als auch auf die „unsichtbaren“ Aktivität (Wann waren TeilnehmerInnen zuletzt auf der Plattform? Werden die Aufgaben, die Skripten etc. gelesen? …). Diese Funktion der Lernplattform ist notwendig um dem Staff die Möglichkeit zu geben, die Dynamik eines Kurses zu steuern
  
  
• Ankündigungsbereich
  Hier hat der Staff die Möglichkeit, wichtige Mitteilungen zu platzieren, die nächsten Schritte anzukündigen. Idealerweise ist dieser Bereich verbunden mit einer automatisierten E-Mail-Aussendung an die TeilnehmerInnen.
  
  
• Geschlossene Bereiche
  In komplexen Systemen mit TeilnehmerInnen unterschiedlicher hierarchischer Stufen (DirektorInnen, LehrerInnen, SchülerInnen) bieten geschlossene Bereiche eine Rückzugsmöglichkeit, wo die Mitglieder einer Gruppe die Fragestellungen erst in einem geschützten Bereich diskutieren können, bevor der Austausch mit den anderen Gruppen stattfindet.
  
  
• Genormte Schnittstellen
  Um einen Transfer der Kursinhalte von einer Lernplattform auf eine andere zu ermöglichen, sollten diese genormte Schnittstellen unterstützen – z.B. das SCORM-Modell. Und selbstverständlich muss die webbasierte Lernplattform mit allen Browser-Programmen auf allen Betriebssystemen verwendbar sein.

Der Großteil dieser Funktionen bleibt für die TeilnehmerInnen unsichtbar, sie nehmen nur eine möglichst einfach zu bedienende Anwendungsoberfläche wahr.

Die ersten TEOS Online-Kurse starteten auf der Lernplattform „Blackboard“. Seit 2004 benützen wir die Open-Source-Plattform „Moodle“ (www.moodle.org). Moodle wurde für den Online-Erziehungs- und Schulungsbereich entwickelt und ist ein Software-Paket zur Produktion internetbasierter Kurse und Websites. Es wird als freie Software (unter GNU Public License) zur Verfügung gestellt, läuft auf jedem Webserver, der PHP verarbeiten kann, und unterstützt verschiedene Datenbanken.